Objekt Ausstattung Konzepte und Umsetzung für das „Café Johann“

Passgenau: Die Rampe aus robustem Eichenvollholz erleichtert das barrierefreie Bewegen im Café Johann

Besser spät als nie: Heute berichte ich endlich von einem Projekt, das ich vor einigen Monaten für die RBO – Inmitten gGmbH umgesetzt habe. Die RBO begleitet Menschen mit und ohne geistige Behinderungen bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag. In der Nähe des Betreuten Einzelwohnens sollte im vergangenen Winter ein zweites Café als Treffpunkt für die NutzerInnen entstehen, das Café Johann. Für die Ausstattung fehlten noch einige Elemente: Wandregale, eine Saloon-Tür und eine Rampe für die Barrierefreiheit. RBO-Geschäftsführer Emilio Bellucci war vor langer Zeit mein Chef bei den Werkstätten der Nordberliner Werkgemeinschaft und da habe ich natürlich besonders gerne die Ausstattung für das neue Café Johann mit umgesetzt.

NISCHEN SINVOLL NUTZEN: DIE WANDREGALE

Oberste Priorität hatten vor der Eröffnung des Cafés die indirekt beleuchteten Wandregale. Besondere Herausforderung: Die Regalbretter sollten dort angebracht werden, wo früher einmal Fenster waren. Die sind inzwischen mit Backsteinen zugemauert und so entstanden Buchten in der Wand, die sich als ideale Nischen für die Regalbretter anboten. Allerdings hat jeder einzelne Backstein durch seine Unebenheiten abweichende Maße und so war es akribische Feinarbeit, die Eichenholz-Bretter nach und nach exakt anzupassen. Denn zur Wand hin durften natürlich keine unschönen Lücken entstehen und die Regale mussten perfekt auf die verdeckte Befestigung abgestimmt sein.

Die indirekte Beleuchtung – die in einer gefrästen Aussparung im Holzbrett eingelassen wurde – macht aus den Regalbrettern kleine Bühnen und schafft eine gemütliche Atmosphäre. Robustes Eichenholz erschien mir perfekt für die Regalbretter, weil es besonders gut mit den alten Backsteinen harmoniert und deren historisches Flair unterstützt.

Die ehemaligen Fenster eignen sich bestens als Regalnischen.
Auf der Oberseite der Regalbretter wurden Leuchtschläuche eingelassen und bieten somit eine gemütliche, indirekte Beleuchtung.
So sah das Holz für die Regalbretter aus, bevor es bearbeitet wurde – erinnert noch deutlich mehr an den Baum :).

EINE TÜR MIT SCHWUNG

Um den Café-Raum vom Mitarbeiterbereich abzugrenzen, sollte als nächstes eine Tür im Durchgang entstehen. Weil dieser aber nicht komplett „dicht gemacht“ werden sollte, entschied sich Emilio Bellucci für eine schwingende Saloontür. Die beiden Flügeltüren anzufertigen, war kein Problem – die große Aufgabe war eher, die Wände des (mit unstabilem Rigips verkleideten) Durchgangs dafür stark genug zu machen. Denn massive Eichenholz-Türen wiegen eine ganze Menge. Also stattete ich die Wände erst einmal mit extra Verstärkungen und stark haftenden Befestigungssystemen aus, an denen die Türen dann angebracht werden konnten. Und: Nun hängen sie stabil und gerade ;-).

Die Silhouetten im Holz – übrigens das Logo der RBO – habe ich mit einer sogenannten CNC-Fräse eingearbeitet. Mit dieser Maschine lassen sich Formen ganz präzise automatisch aus dem Holz sägen.

 

Die fertige Saloon-Tür mit passender Rampe im Café Johann.

WEG MIT DEN BARRIEREN: DIE EICHENHOLZ-RAMPE

Damit die Mitarbeiter des Café Johann hinter der Saloontür nicht die Stufe hinunter stolpern und natürlich insbesondere für das barrierefreie Bewegen etwa mit Rollstühlen, ist hier eine Rampe besonders wichtig. Auch dafür fiel meine Wahl auf mein Lieblingsholz Eiche – das ist nicht nur besonders hochwertig und stabil, sondern hat auch eine tolle warme Farbe.

Passgenau: Die Rampe aus robustem Eichenvollholz erleichtert das barrierefreie Bewegen im Café Johann.
In der Lu Interior Berlin-Werkstatt: Das Eichenholz wird sehr fein geschliffen.
Mit Wachs behandelt wird das Holz nach dem Schleifen gegen äußere Einflüsse geschützt.

 

Mehr über dieses und weitere Lu Concept-Projekte kannst du hier erfahren.

Grüße aus Berlin
Luisa

 

Ein Kommentar

  1. Es ist ein wunderschönes Cafe mit viel Liebe zum Detail!!
    herzliche Grüße aus Gütersloh, ich habe dort 2009 das Integrative Flussbett – Hotel eröffnet mit Gastronomie.
    Zur Zeit arbeit ich in Bethel und begleite dort auch Menschen mit dem Wunsch auf den Arbeitsmarkt ausserhalb von Werkstätten. Vielleicht ergibt sich einmal eine Kooperation.
    Andrea Hünneke

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