WIR MACHEN KLAR SCHIFF! Ein Gemeinschaftsprojekt

Zwei Jahre lang stand „Leonie“ geduldig in einer Fürstenberger Garage von Auto-Werkstatt Chris Rothbart; der Lack war ab, jede Menge Lecks im Holz und die Inneneinrichtung aus den 70er-Jahren. Doch jetzt wird das Boot endlich wieder startklar gemacht! Gemeinsam mit den jugendlichen BewohnerInnen der RBO – Inmitten gGmbH (RBO) wird Lu Interior mein altes Holzkajütboot reparieren und neu aufbereiten. Die RBO begleitet Menschen mit und ohne geistigen Behinderungen bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag. Um den BewohnerInnen eine abwechslungsreiche Freizeit zu gestalten, plant Geschäftsführer Emilio Bellucci gerne neue Aktivitäten und als er von meinem reparaturbedürftigen Boot hörte, entstand die Idee für das gemeinsame Boot-Projekt.

ALLES AUF ANFANG: MEIN ERSTES EIGENES BOOT

Wie ich zu einem Boot komme? Als ich 2014 als Tischlerin in den Werkstätten der Nordberliner Werkgemeinschaft arbeitete, suchte ich mir als Ausgleich zur herausfordernden Arbeit ein Hobby, bei dem ich mir den Wind um die Ohren sausen lassen, die Natur genießen und einfach mal entschleunigen konnte: Ein eigenes Boot! Fündig wurde ich in Fürstenberg, rund anderthalb Autostunden von Berlin entfernt, wo ich das Holzkajütboot mit dem heutigen Namen Leonie – benannt nach der Tochter meines damaligen Freundes – kaufte. Leonie bekam einen Sommerplatz auf dem Tegeler See und nach der Gründung meines eigenen Labels nutzte ich das Boot nicht mehr nur als Ort zum Entspannen, sondern auch für Meetings. Denn in der Natur lässt es sich super neue Ideen sammeln und kreativen Output fördern.

Seitdem ich selbstständig bin, war allerdings kaum Gelegenheit, das Boot in der Saisonpause aufzupolieren. Denn das Winterlager in Fürstenberg war für häufige Besuche zu weit entfernt und eine bezahlbare Halle in Berlin ist leider auch schwer zu finden. Also musste das Boot erst einmal auf seine Reparaturen warten.

EIN NEUER PLATZ FÜR LEONIE

Vor kurzem sprach ich mit meinem ehemaligen Chef Emilio Bellucci (mittlerweile Geschäftsführer der RBO), der schon früher begeistert von meinem Bötchen war. Und wie der Zufall es wollte: Auf dem Gelände der RBO ist Platz für Leonie! So entstand die Idee, das Boot im Rahmen eines tollen Gemeinschaftsprojektes endlich zu restaurieren und einen Wohlfühlort für alle Beteiligten zu schaffen.

Dabei werden nun die RBO-BewohnerInnen im Alter von 11-16 Jahren zusammen mit Lu Interior, meinen Partnern von Woodboom, Tischler Emanuel und Zimmermann Peter an dem Projekt arbeiten. Die Jugendlichen werden mithilfe der Profis viele Arbeitsschritte kennenlernen: Holz schleifen, Schrauben und Bohren, Lackieren, eben etwas mit den Händen schaffen. Am Ende können sie unser Resultat nicht nur bestaunen, sondern auch bei schönen Bootsausflügen genießen. In liebevoller Handarbeit schaffen wir uns einen Ort, an dem wir gemeinsam die Seele baumeln lassen können!


AUF DEM WEG ZUM GROSSEN MAKEOVER

So kam es also, dass wir mein Holzkajütboot gemeinsam mit Gordon Levin vom Bootshandel & Service Levin aus der Halle in Fürstenberg mit einem riesigen amerikanischen Truck nach Berlin holten und auf dem RBO-Gelände unter ein Zelt stellten. Hier wird die geduldige Leonie endlich mit viel Fleiß und Liebe startklar gemacht.

„Leonie“ auf großer Reise von Fürstenberg nach Berlin

Ich freue mich sehr auf die Projektzeit und werde natürlich berichten, wie es mit Leonie vorangeht!

Liebe Grüße
Eure Kapitänin Luisa

2 Kommentare

  1. Das ist ein wunderbares Projekt, ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg und melde mich schon mal zu einem Wochenendtripp nach Fertigstellung an ! 🚤 🏊🏻‍♂️

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