GIRLSDAY MIT LU INTERIOR: FRAUENPOWER IM HANDWERK

Einen ganzen Tag lang habe ich neulich mit zehn lieben Schülerinnen verbracht, um ihnen meine Arbeit als Tischlerin zu zeigen. Wie es dazu kam? Am 26.04. war bundesweiter Girlsday: Mädchen aus verschiedenen Altersgruppen schauen hier in Berufe, die für sie häufig eher untypisch sind. Das kann ihnen neue Türen öffnen.

Den Tipp gab mir vor zwei Jahren ein Freund, der noch auf der Suche nach Gastgeberinnen für den Girlsday war. Da wollte ich mich natürlich gerne beteiligen! Schließlich ist der Beruf TischlerIn für Frauen und Männer gleichermaßen toll und das möchte ich gerne an junge Menschen weitergeben. Außerdem macht es mir total Spaß, ihre ersten Schritte ins Holzhandwerk zu begleiten und meine Erfahrungen zu teilen.

Also habe ich zum zweiten Mal am Girlsday teilgenommen und mich mitsamt Materialien und Werkzeug auf den Weg nach Friedrichshain gemacht. Der Veranstaltungsort war die Freizeiteinrichtung Phantalisa, die Mädchen und junge Frauen bei ihrer Lebensgestaltung unterstützen möchte.

ALS FRAU IM HANDWERK: WIE IST DAS SO?

Nach einer kleinen Vorstellungsrunde habe ich den Teilnehmerinnen erzählt, wie es so ist, als junge Frau in einem doch eher männerdominierten Beruf. Meine älteren Teilnehmerinnen (die Mädchen waren zwischen 11 und 21 Jahren) fragten mich, ob sich Frauen wohl besonders beweisen und durchsetzen müssten? Das konnte ich nicht verneinen: Während meines ersten Jobs als Tischlermeisterin war ich – zumindest vorerst – unter bis zu hundert Mitarbeitern die einzige Frau und hatte schon häufig das Gefühl, mich erst einmal beweisen zu müssen. Aber nach kurzer Zeit hatte ich wohl überzeugt, fühlte ich mich akzeptiert und darüber hinaus auch sehr wertgeschätzt. Und eines kann ich sagen: Ein gemischtes Team sorgt meiner Erfahrung nach für ein viel besseres Betriebsklima und das fanden denke ich auch meine Kollegen.

„Aber ist das körperlich nicht zu anstrengend?“, fragten mich die Girlsday-Teilnehmerinnen. Klar, als Tischlerin muss schon mal ordentlich angepackt werden. Aber wenn es gelegentlich zu schwere Materialien sind, bitte ich um Unterstützung. Dafür habe ich in vielen Dingen scheinbar mehr Feingefühl und Blick für das Detail als meine männlichen Kollegen – so ergänzt es sich im Team super.

UNSER GIRLSDAY-PROJEKT AUS HOLZ

Nach unserer Gesprächsrunde legten wir mit unserem Projekt los: Die Mädels sollten lernen, wie sie einen eigenen Stiftebehälter aus Sperrholz bauen können. Zuerst wussten sie nicht so recht, was sie da eigentlich für Möglichkeiten haben. Aber als die Mädchen erst einmal ein paar Ideen aufgezeichnet hatten, wurde die Stimmung sehr fröhlich und lebhaftes Treiben begann. Hier wurde gesägt, dort geleimt, viel gelacht und sich ausgetauscht.

 

In der Mittagspause gab es wirklich leckere Nudeln mit Gemüsesoße, gekocht von Phantalisa-Leiterin Sunny. Gestärkt arbeitet es sich doch einfach besser! In der Zeit war dann auch der Leim getrocknet und die Mädchen konnten ihre Behälter mit verschiedenen Sägetechniken verzieren.

Die fertigen Stiftebehälter in den Händen, schienen alle sehr glücklich über ihr Ergebnis und ich finde, wir hatten einen wirklich schönen und lustigen Girlsday zusammen. Mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht, die vielen Fragen zu beantworten und einen kleinen Einblick in meine Arbeit zu geben. Vielen Dank nochmal Mädels für euer Interesse an diesem kreativen Beruf! 🙂

Liebe Grüße
Luisa

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